René Girard

Seit vielen Jahren beschäftigt sich Pater Simon De Keukelare FSO mit dem Gedankengut des Anthropologen und Kulturtheoretiker René Girard (1923 - 2015). Der ehemalige Agnostiker Girard hat durch seine Forschungsarbeiten zum katholischen Glauben gefunden. Als Professor wirkte er vor allem in den USA. Für seine „mimetische Theorie“ und die Erklärung des Sündenbock-Mechanismus hat er sich verdient gemacht.

Pater Simon ist Girard viermal persönlich begegnet. Von diesen Begegnungen erzählt er: „Beeindruckt haben mich Girards Demut und Einfachheit. Vor allem aber haben mich sein Denken und sein atypischer Weg hin zum katholischen Glauben angesprochen. In seinem Denken habe ich auch das Motto unserer geistlichen Familie „Das Werk“ widergefunden, das lautet „ut omnes unum sint“ (dass alle eins seien (vgl. Joh 17,21)). Einheit, und die Schwierigkeit diese aufzubauen und zu bewahren, ist wie ein roter Faden in Girards Denken.“

Initialzündung für die Girard Akademie

Pater Simos Begeisterung für Girard stoßt auf Resonanz: „In Wien bin ich zuständig für die Hochschulseelsorge. Die Frage, ob es gute intellektuelle Gründe gibt, die biblische Religion bzw. den katholischen Glauben ernst zu nehmen, kommt oft von Seiten der Studierenden.“ Zusammen mit Gabriel Vogel, ebenfalls Student und Girard-Begeisterter, hat Pater Simon seit einem halben Jahr die „Girard Akademie“ ins Leben gerufen. Regelmäßig erklärt er auf YouTube die wichtigsten Themen rund um den Anthropologen. 

Die Rückmeldungen sind erfreulich. Pater Simon erzählt: „Ein Student, der neu zum Glauben findet, meinte, er habe alle Folgen angehört, und es helfe ihm sehr, ‚Zeichen unserer Zeit‘ einzuordnen. Toll fand ich auch die Rückmeldung einer Familienmutter, die meinte, sie könne jetzt Fragen ihrer Tochter zum Thema Gewalt in der Bibel besser beantworten.“

Zur René Girard Akademie, Teil 1: